029 – Martha Laschkolnig: auf Bäume klettern

Wir sind wieder fündig geworden und haben eine besonders lustige mutige Frau in St. Stefan im Gailtal getroffen. Vorsicht Lachmuskelkatergefahr – zumindest kamen wir aus dem Lachen nicht raus im Gespräch mit ihr…

Martha ist in Urfahr als siebtes Kind einer alleinerziehenden Mutter in einem Hochhaus neben der Donau aufgewachsen. Gleich nebenan gab es einen großen Spielplatz und sie hat vom Hochhaus aus die Weite, die Freiräume und den Blick über die Donau sehr genossen. Der benachbarte Urfahraner Markt und auch das Linzer Pflasterspektakel waren sehr prägend für Marthas Lebensweg. Unter ihrem Künstlernamen Martha Labil tritt sie als Clownin, Comedian und Akrobatin auf und versucht positive Energien zu generieren, bei sich und auch ihrem Publikum. 

Im Alter von neun Jahren ist sie mit ihrer Mutter nach Kärnten gezogen. Die Veränderung war für sie kein großes Thema, für sie war es schön aufs Land zu ziehen, zwischen den Kühen. Durch ihre Neugier hat sie gelernt Ponys zuzureiten oder auch Kühe zu melken. Nach dem Abschluss der Waldorfschule ist sie nach Wien, um dort Malerei zu studieren. 

Sie ist ein neugieriger und wissbegieriger Mensch und sieht künstlerische Veranstaltungen immer als eine Möglichkeit in einem begrenzten Zeitrahmen etwas Neues zu lernen. So hat sie beispielsweise in drei Tagen das Einradfahren gelernt. Die Liebe zur Zirkus- und Künstlerwelt und ein wenig auch die Liebe zu einem Mann in Australien waren für sie Inspiration ihrer Leidenschaft mehr Raum zu geben. So hat sie einerseits Turnkurse belegt und andererseits begonnen sich auf der Straße künstlerisch auszuprobieren. Dies hat ihr das notwendige Kleingeld gebracht um Telefonate nach Australien zu führen und die notwendige Praxis um sich bei ihrem Besuch in Australien aktiv am Zirkusgeschehen zu beteiligen. In einem umgebauten Schulbus ging es gemeinsam mit ihrem damaligen Freund von einem Zirkusfestival zum nächsten, quer durch Australien. Sie hätte bleiben können, sah aber die Möglichkeiten für sich nicht als passend und ging deshalb zurück nach Österreich um ihr Studium abzuschließen und hat in Wien den gemeinsamen Sohn großgezogen. Wien war für sie dafür der richtige Ort. 

Heute ist ihr Sohn in Australien und Martha hat es gewagt wieder zurück nach Kärnten zu ziehen. Auf Facebook hat sie ein Haus am Land gesucht und gefunden. Der Besitzer hatte versprochen, das Haus zu erhalten und war der Meinung, dass es eine gute Bleibe für künstlerische Menschen wäre. Martha hat die alten Gemäuer liebevoll renoviert und mit positiver Energie erfüllt. 

Für Martha ist das perfekte Leben am Land, da es dort leichter ist ein ausgewogenes Leben zu führen. Sie beherrscht es gute Energie zu generieren, schöpft Kraft in Ruhephasen, der Natur und gutem Essen und befindet sich eigentlich immer auf Urlaub. Sie findet es ziemlich toll, wenn Träume nicht in Erfüllung gehen und ist der Meinung für ihren Stuhlgang einen Preis verdient zu haben. 

Ein wunderbar erfrischendes Gespräch, das uns mehrmals zum Lachen gebracht hat und wir es erstmals schade fanden, dass keine Kamera dabei war um Marthas Mimik einzufangen. Wir können euch deshalb einen Besuch bei einem ihrer Auftritte in ganz Österreich nur wärmstens ans Herz legen.

weiterführende links:

www.marthalabil.com